Frankenstein

Frankenstein

2007

Inhalt

Der junge Viktor Frankenstein schwört am Grab seiner Mutter, dass er dafür sorgen wird, dass kein Mensch mehr sterben muss. Er verlässt sein Genfer Elternhaus und seine Verlobte Elisabeth, um in Ingolstadt mit dem Medizinstudium zu beginnen. Doch nach den Vorlesungen zieht er sich in seine Kammer zurück und verrennt sich in der Vorstellung, perfektes Leben erschaffen zu können und so dem Tod für immer auszuweichen. Besessen von diesem Gedanken wendet er sich von allen ab und bricht durch seine Kälte und Unnahbarkeit auch seiner Verlobten Elisabeth das Herz. Als sein Experiment fehlschlägt und Frankenstein plötzlich ein Monster zum Leben erweckt, flieht er zurück nach Genf. Womit er nicht rechnet: Die Kreatur kann denken und fühlen und bekommt auf diese Weise heraus, wo das Elternhaus ihres Erschaffers steht. In Genf überschlagen sich daraufhin die Ereignisse und es kommt zum tragischen Showdown, bei dem sich die von Frankenstein geschaffene Kreatur, der alle Welt nur Abscheu und Zurückweisung entgegen bringt, schließlich gegen seinen eigenen Schöpfer wendet.

Rückblick

Als die Probenarbeiten zu „Frankenstein“ begannen, war das Stück noch gar nicht fertig geschrieben. Dadurch verzögerten sich die Probenzeiten immer wieder, weil nicht ausreichend Material zur Verfügung stand. Das Stück sollte gleichzeitig in Wien und in Münster uraufgeführt werden. Da man in Münster am selben Tag eine halbe Stunde eher begann, gebührt aber dem FME die eigentliche Uraufführung.

Das Stück führte aufgrund der besonderen Situation zur nervlichen Belastung aller Beteiligten. Da die letzten beiden Sequenzen erst zwei Tage vor der Premiere eintrafen (und schließlich das Orchestermaterial erstellt, das Stück geprobt und gelernt und in die Inszenierung integriert werden musste), war der Stressfaktor so hoch, dass der Dirigent bei der Generalprobe krankheitsbedingt fehlte. Zum Glück konnte man dennoch einen erfolgreichen Durchlauf machen. Immerhin bekam das FME dann ein ganzes Wochenende lang Besuch aus Wien: Johannes Grill – einer der Autoren – schaute sich gleich zwei Aufführungen an. Nach der ersten dieser beiden Aufführungen wurde sehnlichst seine Meinung zur Münsteraner Umsetzung des Stoffes erwartet. Herr Grill zeigte sich zunächst eher sprachlos vor Begeisterung. Späterer Kommentar von ihm: „Es war kein Augenblick fad!“ Fad wurde es in der Tat auch hinter der Bühne nicht, denn der Darsteller der Kreatur – Christian Hentschel – verbrachte regelmäßig vor den Aufführungen ca. 1½ bis 2 Stunden in der Maske.

Nach „Anatevka“ war „Frankenstein“ das erste Musical, bei dem wieder Kinder mit von der Partie waren: Es galt, die Rollen der kleinen Elisabeth, der Emilie sowie des kleinen Viktor und des Wilhelm jeweils doppelt zu besetzen. Ebenfalls tauchte nach langer Zeit wieder ein Galgen auf der Bühne auf – und wieder gab es eine Aufführung, in der es nicht so lief, wie es sollte: Der Hauptdarsteller brauchte sehr lange, bis er den Deliquenten vom Galgen losgeschnitten hatte. Im Bühnenbau griff man auf die aus der vorherigen Produktion bewährte Zwischenbühne zurück. Sie wurde in ein wenig schmaler, dafür diesmal mit gleich drei mobilen Treppenelementen ausgestattet (zwei schmale Seitentreppen und eine breite Mitteltreppe), die dann in beliebiger Anzahl und Position an der Zwischenbühne eingehängt werden konnten. Sehr spannend zu verfolgen war auch eine Reihe von Zuschauern, die sich das Stück offensichtlich sowohl in Wien als auch in Münster angeschaut hatten. Im Internet herrschte in den entsprechenden Foren ein reger Austausch. Daraus ließ sich schließen, dass das FME wohl mit den Profis in Wien gut Schritt halten konnte.

Wissenswertes

Musik/Text: Karsten Kammeier und Johannes Grill
Uraufführung: 9. November 2007 in Wien

Stärke des Bühnenensembles: 69 Personen
Stärke des Orchesters: 32 Personen
Anzahl der Vorstellungen: 8
Besucherzahlen: ca. 3.300 Personen